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Profil von Jack White

  • White, Jack
  • Komponist, Produzent
  • 02.09.1940 - 16.10.2025
  • Todesursache: Schussverletzungen
Deutschland
White, Jack
Jack White (* 2. September 1940 als Horst Nußbaum in Köln; † vor dem oder am 16. Oktober 2025 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Musikproduzent sowie Fußballspieler. Er schrieb in den 1970er und 1980er Jahren Lieder für Sänger wie Tony Marshall (Schöne Maid), Jürgen Marcus (Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben) oder Andrea Jürgens (… und dabei liebe ich euch beide). Außerdem arbeitete er mit Tina York, Ireen Sheer, Roland Kaiser, Hansi Hinterseer, Nina & Mike, Roberto Blanco und auch mit ausländischen Künstlern zusammen. So war er als Produzent von Paul Anka, Engelbert, Tony Christie und David Hasselhoff (Looking for Freedom) auch international erfolgreich und erreichte mit den Welthits Gloria und Self Control, beide gesungen von Laura Branigan, die Top 10 der US-Charts. Auch When the Rain Begins to Fall mit Jermaine Jackson und Pia Zadora war sehr erfolgreich. Mit über einer Milliarde verkauften Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Autoren und Musikproduzenten.

Sportliche Karriere

Geboren 1940 in Köln als Sohn eines Metzgers, begann er in der Jugendabteilung des SC Viktoria Köln mit dem Fußballspielen. Dort wurde er von Hennes Weisweiler entdeckt, der von 1958 bis 1964 Trainer bei dem Verein war, und spielte von 1961 bis 1963 für die Oberligamannschaft der Kölner. 1963/64 war er Spieler des FK Pirmasens und später für den TSC Zweibrücken. In der Saison 1965/66 spielte er an der Seite des deutschen Torwarts Horst-Dieter Strich für den niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven in der niederländischen Eredivisie und wurde Achter in der Meisterschaft. Danach war er als Amateurspieler auf der Position des Liberos noch bis 1976 für Tennis Borussia Berlin tätig. Einmal – im DFB-Pokal 1976/77 – half er bei den Profis von TeBe aus. Er war der erste Trainer der Frauenfußball-Abteilung von Tennis Borussia und von 1992 bis 1997 Präsident des Vereins, den er finanziell unterstützte. Mit dem Abstieg der Frauen aus der Bundesliga am Ende der Saison 1996/97 beendete er sein Engagement in Berlin.

Musikalische Karriere

1967 brachte er die erste von 15 eigenen Platten heraus, war allerdings als Sänger unter dem Pseudonym Jack White erfolglos. In der Folge verlegte er sich aufs Komponieren und Produzieren. Während der 1970er Jahre schrieb er etwa 1000 Lieder. Er verfasste für die deutsche Fußballnationalmannschaft anlässlich der Weltmeisterschaft 1974 den Song Fußball ist unser Leben. White erhielt mehr als 400 Gold- und Platin-Auszeichnungen, 1976 erhielt er für 100 Millionen verkaufte Tonträger eine Diamant-Schallplatte. Zu seinen bekannten Autorenbeteiligungen gehört das Lied Looking for Freedom, das vor allem durch die von David Hasselhoff gesungene Version bekannt wurde. Nachdem White anfangs für verschiedene Plattenfirmen als Produzent tätig gewesen war, erschienen ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre seine Produktionen (von Andrea Jürgens, Lena Valaitis oder Tony Marshall) nahezu ausschließlich bei der Münchener Plattenfirma Ariola-Eurodisc GmbH. 1987 etablierte er seine eigene Musikproduktionsfirma White Records, die weiterhin der zwischenzeitlich in BMG Ariola München GmbH umbenannten Major Company angeschlossen war. Im September 1999 gründete White in Berlin die Jack White Productions AG, bei der er zeitweilig Vorsitzender des Vorstands war. White Records wurde in die JWP AG eingegliedert. Der Umsatz der Aktiengesellschaft JWP lag bereits 1999 bei 4,8 Millionen DM und konnte im Jahr 2000 auf 7,4 Millionen DM gesteigert werden. Das mit nur acht Mitarbeitern auskommende Unternehmen hielt zu diesem Zeitpunkt durch Zukäufe die Rechte an 12.000 Titeln und strebte eine Katalogerweiterung auf 75.000 bis 100.000 Titel an. 2004 arbeitete Whites Plattenfirma mit Künstlern wie Ira Losco (I’m in Love Again) und Wonderwall (Come Along) zusammen, konnte aber nicht an vergangene Erfolge anknüpfen. Als Produzent von Hansi Hinterseer war er hingegen ab 1994 im Bereich der volkstümlichen Musik erfolgreich. Er entdeckte auch die junge israelische Sängerin Liel Kolet. 2005 gelang der JWP AG (über die Beteiligung am puerto-ricanischen Label VI Music) mit dem Künstler Daddy Yankee und seinem Hit Gasolina ein weltweiter Top-10-Hit. Am 1. August 2007 wurde White von der JWP AG im Streit entlassen. White verlor damit sämtlichen Einfluss auf die nach ihm benannte AG und die Musikproduktion White Records sowie auf den gesamten Katalog der von ihm für diese Firma produzierten Aufnahmen. Um auch den Namen „White“ aus der Firmenbezeichnung zu eliminieren, wurde die AG einige Zeit später in 7days Music Entertainment AG umbenannt. Zu Beginn des Jahres 2008 stieg White mit der Gründung der Gloriella Music erneut in das Musikproduktions- und Tonträgergeschäft ein. In der Sendung Das Fest der Besten mit Florian Silbereisen gab er 2014 bekannt, dass er seine Karriere beenden werde, was er am 31. Mai 2014 mit einem Auftritt in Silbereisens Sendung Das Sommerfest am See tat. Mit über einer Milliarde verkauften Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten.

Privatleben

Aus der ersten Ehe Whites stammen zwei Kinder. 1980 heiratete er in zweiter Ehe Marie-Louise Gassen; mit ihr bekam er eine Tochter. Die Ehe wurde 1992 geschieden. Im Januar 2010 trennte sich seine dritte Frau Janine, eine ehemalige Reporterin, die mit zehn Prozent an Jack Whites Aktiengesellschaft beteiligt war, nach 17 Jahren von ihm. Sie haben zusammen zwei weitere Kinder. 2014 beendete White offiziell seine Karriere und zog sich weitgehend ins Privatleben zurück. 2015 heiratete er die Russlanddeutsche Rafaella. 2019 wurde White mit 78 Jahren Vater eines gemeinsamen Sohnes, im Oktober 2023 folgte eine Tochter. Nachdem das Paar bereits seit einigen Monaten getrennt unter einem Dach gelebt hatte, erklärte seine Frau Anfang Oktober 2025, dass sie aus dem gemeinsamen Haushalt ausziehen werde. Jack White wurde am 16. Oktober 2025 mit Schussverletzungen tot in seiner Villa in Berlin-Grunewald aufgefunden. Die Polizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. White wurde 85 Jahre alt.

Diskografie

Studioalben

Filmografie (Auswahl)

1972: Bettkarriere 1972: Heute hau’n wir auf die Pauke 1978: Der Tiefstapler 1979: Solo für zwei Superkiller (auch Produzent)

Auszeichnungen

smago! Award 2014: in der Kategorie „Lifetime Achievement Award“

Literatur

Jack White: Mein unglaubliches Leben. riva Verlag, München 2010, ISBN 3-86883-078-2. Ingo Schiweck: Kicken beim Feind? Der ganz alltägliche Friede hinter dem deutsch-niederländischen Fußballkrieg. Düsseldorf 2006, ISBN 3-9810957-4-X, S. 51–58 (Schwerpunkt: Nussbaums/Whites Fußballkarriere).

Weblinks

Literatur von und über Jack White im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizieller Internetauftritt Jack White bei IMDb Jack White bei Discogs Horst Nußbaum (Jack White) in der Datenbank von kicker.de Horst Nußbaum (Jack White) in der Datenbank von transfermarkt.de Jack White in der Datenbank von weltfussball.de Retrospektive 2000 Ausführliche Biografie im Echo (PDF; 635 kB) Jack White im Memory Magazin

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel White, Jack aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.