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Profil von Jeff Beck

  • Beck, Jeff
  • Gitarrist
  • 24.06.1944 - 10.01.2023
  • Todesursache: bakteriellen Meningitis
Großbritanien
Beck, Jeff
Geoffrey „Jeff“ Arnold Beck (* 24. Juni 1944 in Wallington, Surrey, heute London Borough of Sutton; † 10. Januar 2023 in Wadhurst, East Sussex) war ein britischer Rock-Gitarrist und mehrfacher Grammy-Preisträger. Der Rolling Stone listete ihn 2011 auf Platz fünf der „100 größten Gitarristen aller Zeiten“.

Leben

Wie viele Gitarristen der frühen 1960er Jahre in England verdiente Jeff Beck sein Geld als Sessionmusiker. 1965 – nach dem Wechsel Eric Claptons zu John Mayall – suchten die Yardbirds einen neuen Leadgitarristen. Beck war einer der ersten Gitarristen, die mit electronic fuzz distortion und noise experimentierten. Nach einem legendären, aber kurzen Leadgitarren-Duo mit Jimmy Page verließ er Ende 1966 die Gruppe. Anfang 1967 veröffentlichte er seine Solosingle Hi Ho Silver Lining/ Beck’s Bolero, die ein großer Hit wurde, Beck sang hier selbst. Im selben Jahr gründete er eine neue Band, die Jeff Beck Group, dabei waren Rod Stewart (Gesang), Ron Wood (Bass), Micky Waller (Schlagzeug) und Nicky Hopkins (Keyboard). Die Gruppe produzierte zwei Alben, Truth (1968) und Beck-Ola (1969). 1968 wollte die Psychedelic-Rock-Band Pink Floyd Beck als Gitarristen anwerben. Es entwickelten sich Spannungen in der Jeff Beck Group, und 1969 stiegen Stewart und Wood aus, um sich den Faces anzuschließen. Ron Wood wechselte dann 1975 zur Band The Rolling Stones. Nach dem zweiten Scheitern der Jeff Beck Group (die 1972 auseinanderfiel) gründete Beck das Trio Beck, Bogert & Appice (BBA) mit Carmine Appice (Schlagzeug) und Tim Bogert (Bass), beide früher bei Vanilla Fudge und Cactus. Auch diese Gruppe fand vornehmlich in Spezialistenkreisen Beachtung und löste sich bald wieder auf. Immerhin hatte sie einen Hit mit Stevie Wonders Superstition und Beck spielte die Sologitarre in Lookin’ for Another Pure Love auf Wonders Album Talking Book. 1975 veröffentlichte Beck ein instrumentales, sehr vom Jazz inspiriertes Soloalbum mit dem Titel Blow by Blow, das von der Kritik sehr gelobt wurde. Dem folgte eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Jazzrock-Keyboarder Jan Hammer und dessen Band für das Album Wired (1976), die ebenfalls große Zustimmung fand. In dieser Zeit produzierte Beck auch zwei Alben der Gruppe Upp, bei denen er auch selbst mitspielte. In den 1980ern und 1990ern brachte Beck nur gelegentlich Alben heraus: Flash (1985, darunter einige Stücke zusammen mit Rod Stewart und Jan Hammer), Guitar Shop (1989), Crazy Legs (1993, eine Hommage an sein Vorbild Cliff Gallup, den Gitarristen von Gene Vincent), Who Else! (1999), und You Had It Coming (2001). Jeff Beck gewann den Grammy zum dritten Mal in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance für sein Stück Dirty Mind aus dem Album You Had It Coming. Nebenbei spielte er als Gastmusiker in Projekten anderer Musiker (z. B. Jon Bon Jovis Blaze of Glory und Roger Waters Amused to Death 1992). Beck hatte nie solche Erfolge gefeiert wie Eric Clapton oder Jimmy Page, dennoch gilt er mit seinen musikalischen Visionen zwischen Jazzrock bzw. Fusionmusik (z. B. auf Wired und auf There and Back, feat. Simon Phillips), Psychedelic und Progressive Guitar Music als eine ebenso bestimmende Kraft der Rockmusik. Für seine Rockinstrumentals wurde er sechsmal mit einem Grammy Award ausgezeichnet: 1986 für Escape, 1990 für Jeff Beck’s Guitar Shop mit Terry Bozzio und Tony Hymas, 2002 für Dirty Mind, 2004 für Plan B, 2010 für A Day in the Life und 2011 für Nessun dorma. Beck spielte hauptsächlich Fender-Stratocaster-Gitarren. Fender hatte mit ihm zusammen ein „Signature“-Stratocaster-Modell konzipiert, das durch den Fender-Custom Shop produziert und vertrieben wird.Gibson stellte 2009 ein Jeff-Beck-Modell einer Les Paul vor. Die Farbe ist originalgetreu „Oxblood“. Eine weit verbreitete Annahme ist, dass das Unternehmen Seymour Duncan seit den 1970er Jahren serienmäßig einen Humbucker anfertigt, der den Namen von Jeff Beck trägt (Artikel-Nr. SH-4 im Sortiment), dies ist jedoch falsch, die Bezeichnung „JB“ steht für „Jazz/Blues“ anstelle von „Jeff Beck“. Beck benutzte seit den 1980er Jahren nur noch sehr selten ein Plektrum (nur für besonders schnelle Sololäufe). Charakteristisch für sein Spiel ist seit den 1990er Jahren das exzessive Nutzen des Tremolohebels in Anlehnung an die Spieltechnik Cliff Gallups bei gleichzeitigem Anschlag mit den Fingern der rechten Hand sowie des Lautstärke- und Klangreglers seiner Gitarre. Im Mai 2010 trat er gemeinsam mit der Sängerin Joss Stone in der deutschen Fernsehshow Wetten, dass..? auf, um den Song I Put a Spell on You zu spielen. An diesem Abend gastierte die TV-Show für ein Sommer-Special in der Arena Plaça de toros de Palma auf Mallorca. Die Cover-Version des Stücks mit Sängerin Stone befindet sich auf dem wenige Wochen vor dem TV-Auftritt erschienenen Album Emotion & Commotion von Jeff Beck. 2022 brachte Beck das Album 18, eine Kooperation mit Johnny Depp, heraus. Im selben Jahr erschien Ozzy Osbournes Album Patient Number 9, bei dem Beck unter anderem beim Titeltrack die Leadgitarre spielte. Jeff Beck starb am 10. Januar 2023 im Alter von 78 Jahren an einer bakteriellen Meningitis.

Diskografie

Studioalben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Livealben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Livealben 1974: Live in Japan 2006: Live at B. B. King’s Blues Club 2006: Live in Tokyo 1999 2007: Official Bootleg USA ‘06 2010: Live and Exclusive from the Grammy Museum 2017: Live at the Hollywood Bowl

Kompilationen

Weitere Kompilationen 1985: The Best of Jeff Beck (1967–69) 1991: Beckology 1995: The Best of Beckology

EPs

2014: Yosogai (nur in Japan veröffentlicht)

Singles als Leadmusiker

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Singles 1975: Cause We’ve Ended as Lovers 1980: The Final Peace 1985: Ambitious 1985: Gets Us All in the End 1985: Stop, Look and Listen 1989: Guitar Shop (mit Terry Bozzio & Tony Hymas) 1989: Day in the House (mit Terry Bozzio & Tony Hymas)

Singles als Gastmusiker

Videoalben

Weitere Videoalben 2008: Performing This Week... Live at Ronnie Scott’s (UK: Gold; US: Platin) 2011: Rock & Roll Party: Honoring Les Paul (US: Gold) 2014: Live in Tokyo 2017: Live at the Hollywood Bowl

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Literatur

Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. Auflage. St. Martin’s Press, New York 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 42–44. Christopher Hjort, Doug Hinman: Jeff’s book. A chronology of Jeff Beck’s career, 1965-1980. From the Yardbirds to Jazz-Rock. Rock 'n' Roll Research Press, 2000, ISBN 978-0-9641005-3-4.

Weblinks

Literatur von und über Jeff Beck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jeff Beck bei IMDb Offizielle Website von Jeff Beck Jeff Back & Jimmy Page in konzert (8 years ago) auf YouTube, abgerufen am 12. Januar 2023 (Beck’s Bolero, Immigrant Song, Train Keep A Rolling).Interview von Jürgen Roth mit Eugen Egner: Wer weiß, was der noch ausgekocht hätte. In: junge welt. 21. Januar 2023, abgerufen am 21. Januar 2023.

Quellen

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beck, Jeff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.